Ulrich Knellwolf
Gedichte von der Schlaflosigkeit, vom Zorn und von der Erde
- Lyrische Auseinandersetzung mit biblischer Tradition
- Beharrlich und persönlich
- Zorn als unverzichtbarer Bestandteil des Glaubens
Bei Sturm werden
die Gedichte am besten weil
die Sätze hart segeln
müssen gegen den Wind
Bei Nacht hat
die Hoffnung den weitesten Auslauf weil
sie das jenseitige Ufer nicht schon
vom Sehen kennt
Theologie heisst Rede von Gott. Dass man diese Rede nicht der Dogmatik allein überlassen darf und auch nicht überlassen muss, zeigen Ulrich Knellwolfs theologische Gedichte. In ihnen redet er vom Ärgernis des Tods, von der lästigen Schlaflosigkeit der Lebenden und vom Zorn, der nicht aus dem Glauben verbannt werden kann – es sei denn um den Preis der Ideologisierung. Immer wieder formt Knellwolf biblische Bilder und Worte poetisch um, bis sie unerwartete Bedeutungen freigeben. Und auf einmal lässt sich «Erde bist du und zur Erde kehrst du zurück» nicht mehr als Fluch verstehen, sondern als Verheissung für uns, die wir ohne Erde und Leib nicht sein können.
- mit Zeichnungen von Roman Candio
2021, 124 Seiten, 12.5 x 20.0 cm, Paperback
ISBN 978-3-290-18372-1
24,80 €
Ulrich Knellwolf, Pfarrer, Dr. theol., Jahrgang 1942, veröffentlichte mehrere Romane («Roma Termini», «Auftrag in Tartu») und Bände mit Kurzgeschichten. Im TVZ erschienen zuletzt «In Leiden und Sterben begleiten» (mit Heinz Rüegger, 2004), «Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber» (2016), «Rede, Christenmensch!» (2017) und der Gedichtband «Mach dir keinen Reim» (2019).