Karl Barth und die Krise der Kirche
hg. von Matthias Zeindler, Magdalene L. Frettlöh
- Widerständiges gegen Aktionismus wie Resignation in Kirche und Gesellschaft
- Brisanz und Relevanz des «frühen» Karl Barth
- Theologische Impulse für die Kirche
Mit seinen Kommentaren zum Römerbrief (1919/1922) und seinem Tambacher Vortrag (1919) sorgte Karl Barth für eine nachhaltige Erschütterung der theologischen und kirchlichen Landschaft. Die Erfahrung, dass die Theologie seiner Lehrer den Gräueln des Ersten Weltkriegs, den sozialen Nöten in seiner Gemeinde Safenwil und der allsonntäglichen Predigtnot nicht gewachsen war, führte Barth zu einer kühnen Pauluslektüre. Mit ihr übersprang er den «garstigen Graben der Geschichte», entdeckte dabei die Andersartigkeit Gottes und das eschatologische Profil christlicher Theologie wieder neu.
In ihren Beiträgen analysieren die internationalen Autorinnen und Autoren prominente Texte Barths aus den ersten Jahren der Dialektischen Theologie. Sie zeigen, wie er gerade nicht die Bedrängnisse seiner Zeit, sondern Gott selbst als die eigentliche Krise der menschlichen Kultur wahrgenommen hat – auch als die Krise der christlichen Religion. Darin besteht die bleibend aktuelle Brisanz und Relevanz einer Theologie am Nullpunkt.
reformiert!, Band 13
2022, 309 Seiten, 15.0 x 22.5 cm, Paperback
ISBN 978-3-290-18500-8
CHF 40.00
«Es lohnt sich, all diese Aspekte von Barths Theologie in den Aufsätzen wahrzunehmen. Man kann sich den Band auch eklektisch zur Hand nehmen und aus den einzelnen Aufsätzen Gewinn für das eigene theologische Denken oder kirchliche Handeln haben.» Rezension von Michael Karwounopoulos für die Theologischen Beiträge 55, 2024
Matthias Zeindler, Dr. theol., Jahrgang 1958, ist Titularprofessor für Systematische Theologie / Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Bern und Leiter Bereich Theologie der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.
Magdalene L. Frettlöh, Dr. theol., Jahrgang 1959, ist ordentliche Professorin für Systematische Theologie / Dogmatik und Religionsphilosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
Die Reformierten bilden seit der Reformation eine eigenständige Ausprägung des Protestantismus. Ausgehend von den beiden Zentren Zürich und Genf, haben sie bis heute weltweit theologische Akzente gesetzt und ihre Gesellschaften mitgeprägt. Die Reihe «reformiert!» publiziert Vortrags- und Aufsatzbände sowie Monografien, die Traditionen und Themen reformierter Theologie im Lichte aktueller Fragestellungen weiterentwickeln. Nicht zuletzt soll damit die reformierte Stimme im ökumenischen Gespräch profiliert werden.