Das Zweite Helvetische Bekenntnis (1566) ist die endgültige Zusammenfassung des geistlichen Ergebnisses der Reformation in der Eidgenossenschaft. Die Gegensätze zwischen der auf Zwingli und der auf Calvin zurückgehenden Richtung sind beigelegt, der reformierte Glaube wird gegen die im Konzil von Trient fixierte katholische Lehre verteidigt und – in Hinblick auf die Situation in Deutschland – als ebenso rechtmässig evangelisch wie die lutherische Lehre erwiesen. Nicht nur in der Schweiz, sondern auch im reformierten Ausland stand dieses Bekenntnis in Geltung. Heinrich Bullinger, der Nachfolger Zwinglis und Zürcher Antistes, hat es auf der Grundlage eines persönlichen Bekenntnisses erarbeitet. Dieser Text ist die beste und zugänglichste Quelle für alle, die die Theologie dieses einflussreichen Reformators kennenlernen wollen. Die vorliegende Ausgabe bietet die Übersetzung von Walter Hildebrandt und Rudolf Zimmermann, die sich durch Genauigkeit und gute Lesbarkeit gleichermassen auszeichnet. Ein Anhang informiert über die Geschichte und Geltung des Bekenntnisses, über Editionen sowie Literatur und erklärt die vorkommenden Namen. Als Grundlage für ein kirchengeschichtliches oder dogmatisches Seminar ist dieses Bekenntnis bestens geeignet. Im akademischen Unterricht wird die sorgfältige Übersetzung die Detailarbeit am lateinischen Original unterstützen. Aber auch Gesprächskreise in den Gemeinden und der kirchlichen Erwachsenenbildung können mit diesem Text arbeiten. Hier kann man sich auf knappem Raum einen Überblick über das Ganze des reformierten Glaubens in einer klassischen Formulierung verschaffen. Besonders auch in Hinblick auf das ökumenische Gespräch unserer Tage ist es wichtig, die ursprünglichen Bekenntnisgrundlagen der reformatorischen Kirchen zu kennen. Obwohl er über 400 Jahre alt ist, wirkt Bullingers Text nicht als das Echo längst vergangener Streitigkeiten, sondern als klare und auch heute verständliche Darlegung der Basis des Glaubens.
6. Aufl. 2017, 174 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-290-17191-9
19,80 €
Der Zürcher Reformator Heinrich Bullinger (1504–1575), Nachfolger Huldrych Zwinglis, gehört zu den bedeutenden historischen Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts. Durch seine breitgefächerte schriftstellerische Tätigkeit übte er grossen Einfluss aus und hat vielerorts zur Durchführung oder Konsolidierung der Reformation beigetragen.