Zensur und Überwachung im Namen der Schweizer Neutralität 1938–1945
hg. von Eberhard Busch, Barbara Schenck
Schweizer Neutralität – so Karl Barth während des 2. Weltkriegs – müsse die Freiheit zum Eintreten dafür sein, unter den Bedingungen der Neutralität gegen die deutsche Aggression und für einen freiheitlichen Staat zu stehen. Damit stiess er bei den Verantwortlichen der Schweizer Bundesregierung und Bundesanwaltschaft und namentlich bei den Vertretern der von der Regierung eingesetzten «Abteilung für Presse und Funkspruch» auf Widerstand. Das Buch illustriert mit einer Fülle von bislang unveröffentlichten Dokumenten vor allem aus dem Schweizer Bundesarchiv, wie die massgeblichen Stellen die Aktivität des Basler Theologen in Wort und Tat beurteilten. In den zurückhaltend erläuterten Dokumenten wird sichtbar, wie sich Barth gegen die offizielle Politik seines Landes stellte und dagegen stritt, dass sich die Schweiz unter Berufung auf ihre Neutralität an den Hitler-Staat anpasse. Die Dokumente zeigen aber auch, mit welchen Methoden die Verantwortlichen in Bern dies registrierten und darum verhindern wollten.
2008, 768 Seiten, 15.0 x 22.5 cm, Paperback
ISBN 978-3-290-17458-3
72,00 €
Eberhard Busch, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Jahrgang 1937, studierte Theologie und war von 1965 bis 1968 als Assistent von Karl Barth tätig. Später arbeitete er als Pfarrer in Uerkheim, Aargau, und als Professor für Reformierte Theologie in Göttingen.
Barbara Schenck ist Referentin für Theologie und Öffentlichkeitsarbeit der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.