Karl Barth
hg. von Michael Pfenninger
- Rund 25 mehrheitlich unveröffentlichte Gespräche und Interviews mit Karl Barth
- Einblicke in theologische, politische und kirchenpolitische Debatten der Jahre 1948 bis 1952
«Wenn ich für einen Vortrag eingeladen werde, antworte ich in der Regel: Nein, aber schicken Sie mir Ihre Fragen; dann werde ich mit denen arbeiten. Ich glaube, dass die Vortragsform im Rückgang ist.» So Karl Barth in einem Interview von 1952. Die rund 25 wissenschaftlich edierten Gespräche, Interviews und «Fragebeantwortungen», die Barth in den Nachkriegsjahren 1948 bis 1952 geführt hat, machen seine Auseinandersetzungen mit aktuellen Fragen unmittelbar erlebbar: mit theologischen Themen wie der ökumenischen Weltkirchenkonferenz in Amsterdam, der Frage nach der Allversöhnung oder dem Dialog mit dem Judentum, aber auch mit der Weltpolitik im beginnenden Kalten Krieg. Die Art und Weise, wie Barth auf die ihm vorgelegten, ihn oft aber auch spontan erreichenden Fragen antwortet, eröffnet an vielen Stellen überraschende Perspektiven darauf, wie Karl Barth das Essenzielle seiner Theologie zu vermitteln suchte.
Karl Barth-Gesamtausgabe, Band 57/Abt. IV
2025, 500 Seiten, 12.5 x 20.0 cm, Leinen mit SU
ISBN 978-3-290-18710-1
ca. CHF 130.00
Karl Barth (1886–1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tübingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Römerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Göttingen ein, später wurde er Ordinarius in Münster und Bonn. Er war Mitherausgeber von «Zwischen den Zeiten» (1923–1933), der Zeitschrift der Dialektischen Theologie. Karl Barth war der Mitautor der «Barmer Theologischen Erklärung» und ein führender Kopf des Widerstands gegen die «Gleichschaltung» der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 verlor Barth wegen Verweigerung des bedingungslosen Führereids seine Stelle an der Bonner Universität. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, «Die Kirchliche Dogmatik», ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts.
Michael Pfenninger, Dr. theol., Jahrgang 1991, ist Oberassistent für Systematische Theologie an der Universität Zürich.
Seit 1971 sind im Theologischen Verlag Zürich mehr als 50 Bände der Karl Barth-Gesamtausgabe erschienen. In ihr werden Barths Texte kritisch ediert und so präsentiert, dass sie für die wissenschaftliche Beschäftigung, aber auch für einen grösseren Interessentenkreis lesbar und zugänglich werden. Jeder Band wird von einem oder mehreren spezialisierten Herausgebenden bearbeitet und erscheint in Zusammenarbeit mit der Leitung des Karl Barth-Archivs.
Angelegt ist die Gesamtausgabe auf ca. 70 Bände. Nicht aufgenommen wird die «Kirchliche Dogmatik» und – ausser den bereits edierten Texten – die gut greifbar vorliegenden monographischen Arbeiten Barths.
Die Gesamtausgabe gliedert sich in sechs Abteilungen:
I. Predigten
II. Akademische Werke
III. Vorträge und kleinere Arbeiten
IV. Gespräche
V. Briefe
VI. Aus Karl Barths Leben
Jedem Text bzw. jedem Band sind Einleitungen vorangestellt, in denen der Anlass und die Entstehung des Texts, der historische oder biografische Hintergrund und, soweit ermittelbar, die unmittelbare Wirkungsgeschichte erläutert werden. Textgrundlage ist in der Regel der letzte von Barth autorisierte Druck.