Karl Barth
hg. von Simon Weinreich, Peter Zocher
- Die ersten von Karl Barth gehaltenen Predigten, wissenschaftlich ediert
- Zur theologischen Entwicklung des frühen Karl Barth
«Alte Anschauungsweisen, alte Verhältnisse und Ordnungen sind gefallen und fallen noch. […] Die Menschheit sucht auf neuen Wegen neue Werte. […] Nur zu oft sind wir Christen gegenwärtig ängstlich […]. Und doch sollten gerade wir jenen Ruf nach Leben zum unsern machen, wenn wir Jünger Jesu sein wollen. Stehen wir […] klagend am Wege, so handeln wir sicher nicht im Sinne dessen, der uns verheissen: Ich lebe, und ihr sollt auch leben!»
Schon Barths erste Predigten, die er während seines Studiums, in seinen Vikariaten und als Hilfsprediger in Genf hält, zeigen ihn als wachen Zeitgenossen mit feinem Gespür für gesellschaftliche wie kulturelle Brüche und Verwerfungen. Die Predigten, die eben darauf antworten, die Ängste und Unsicherheiten aufnehmen, stehen im Zentrum seines ersten Wirkens in der Gemeinde.
Karl Barth-Gesamtausgabe, Band 53/Abt. I
2018, XVIII/748 Seiten, 12.5 x 20.0 cm, Leinen mit SU
ISBN 978-3-290-18146-8
147,00 €
Karl Barth (1886–1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tübingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Römerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Göttingen ein, später wurde er Ordinarius in Münster und Bonn. Er war Mitherausgeber von «Zwischen den Zeiten» (1923–1933), der Zeitschrift der Dialektischen Theologie. Karl Barth war der Mitautor der «Barmer Theologischen Erklärung» und ein führender Kopf des Widerstands gegen die «Gleichschaltung» der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 verlor Barth wegen Verweigerung des bedingungslosen Führereids seine Stelle an der Bonner Universität. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, «Die Kirchliche Dogmatik», ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts.
Simon Weinreich, MTh, Jahrgang 1987, ist Pfarrer in der reformierten Kirche Illnau-Effretikon.
Peter Zocher, Dr. theol., Jahrgang 1967, ist Leiter des Karl Barth-Archivs in Basel.
Seit 1971 sind im Theologischen Verlag Zürich mehr als 50 Bände der Karl Barth-Gesamtausgabe erschienen. In ihr werden Barths Texte kritisch ediert und so präsentiert, dass sie für die wissenschaftliche Beschäftigung, aber auch für einen grösseren Interessentenkreis lesbar und zugänglich werden. Jeder Band wird von einem oder mehreren spezialisierten Herausgebenden bearbeitet und erscheint in Zusammenarbeit mit der Leitung des Karl Barth-Archivs.
Angelegt ist die Gesamtausgabe auf ca. 70 Bände. Nicht aufgenommen wird die «Kirchliche Dogmatik» und – ausser den bereits edierten Texten – die gut greifbar vorliegenden monographischen Arbeiten Barths.
Die Gesamtausgabe gliedert sich in sechs Abteilungen:
I. Predigten
II. Akademische Werke
III. Vorträge und kleinere Arbeiten
IV. Gespräche
V. Briefe
VI. Aus Karl Barths Leben
Jedem Text bzw. jedem Band sind Einleitungen vorangestellt, in denen der Anlass und die Entstehung des Texts, der historische oder biografische Hintergrund und, soweit ermittelbar, die unmittelbare Wirkungsgeschichte erläutert werden. Textgrundlage ist in der Regel der letzte von Barth autorisierte Druck.