Karl Barth
Teil 3: Die Lehre von der Versöhnung/Erlösung 1925/26
hg. von Hinrich Stoevesandt
Mit dem dritten Band der Göttinger Vorlesungen liegt Karl Barths früheste Dogmatik – die erste Vorstufe seines Hauptwerks «Die Kirchliche Dogmatik» – geschlossen vor. Es handelt sich aber um wesentlich mehr als nur um eine Vorstufe: Da Barths spätere Dogmatiken beide nicht vollendet wurden, findet sich hier die einzige vollständige Darstellung des gesamten dogmatischen Lehrstoffes aus seiner Feder – einschliesslich der Eschatologie!
Der Band enthält die «Lehre von der Versöhnung», deren Kernstück, die Christologie, so viel Raum einnahm, dass Barth das Schlusskapitel mit der «Lehre von der Erlösung» auf das Wintersemester 1925/26 verschieben musste. Nach Münster berufen, trug er dieses dort einstündig vor; es ist als Nachtrag im Band enthalten.
Der Titel – eine wörtliche Übersetzung von Calvins «Institutio christianae religionis» – verdankt sich dem Verbot seiner lutherischen Fakultätskollegen, einfach «Dogmatik» ohne den Zusatz «reformiert» anzuzeigen. Diese konfessionalistische Einschränkung aber wollte Barth seinerseits nicht. So las er eben «Unterricht in der christlichen Religion» …
Karl Barth-Gesamtausgabe, Band 38/Abt. II
2003, 530 Seiten, Leinen mit SU
ISBN 978-3-290-17245-9
105,00 €
Karl Barth (1886–1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tübingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Römerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Göttingen ein, später wurde er Ordinarius in Münster und Bonn. Er war Mitherausgeber von «Zwischen den Zeiten» (1923–1933), der Zeitschrift der Dialektischen Theologie. Karl Barth war der Mitautor der «Barmer Theologischen Erklärung» und ein führender Kopf des Widerstands gegen die «Gleichschaltung» der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 verlor Barth wegen Verweigerung des bedingungslosen Führereids seine Stelle an der Bonner Universität. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, «Die Kirchliche Dogmatik», ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts.
Hinrich Stoevesandt, Dr. theol. Dr. Dr. h.\x1Ac., Jahrgang 1931, war von 1971 bis 1997 Leiter des Karl Barth-Archivs in Basel und Herausgeber der Gesamtausgabe.
Seit 1971 sind im Theologischen Verlag Zürich mehr als 50 Bände der Karl Barth-Gesamtausgabe erschienen. In ihr werden Barths Texte kritisch ediert und so präsentiert, dass sie für die wissenschaftliche Beschäftigung, aber auch für einen grösseren Interessentenkreis lesbar und zugänglich werden. Jeder Band wird von einem oder mehreren spezialisierten Herausgebenden bearbeitet und erscheint in Zusammenarbeit mit der Leitung des Karl Barth-Archivs.
Angelegt ist die Gesamtausgabe auf ca. 70 Bände. Nicht aufgenommen wird die «Kirchliche Dogmatik» und – ausser den bereits edierten Texten – die gut greifbar vorliegenden monographischen Arbeiten Barths.
Die Gesamtausgabe gliedert sich in sechs Abteilungen:
I. Predigten
II. Akademische Werke
III. Vorträge und kleinere Arbeiten
IV. Gespräche
V. Briefe
VI. Aus Karl Barths Leben
Jedem Text bzw. jedem Band sind Einleitungen vorangestellt, in denen der Anlass und die Entstehung des Texts, der historische oder biografische Hintergrund und, soweit ermittelbar, die unmittelbare Wirkungsgeschichte erläutert werden. Textgrundlage ist in der Regel der letzte von Barth autorisierte Druck.