Widerstand und Versuchung

Als Bonhoeffers Theologie die Fassung verlor

  • Bonhoeffers bahnbrechende Theologie in der Kritik
  • Eine theologische Interpretation mithilfe der Imagination
  • Mit Bonhoeffer gegen Bonhoeffer und über Bonhoeffer hinaus
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«Wie Sternschnuppen fallen fromme Sätze von einem Himmel, der demnach nicht leer sein kann, aber doch leer sein soll – wenn man Bonhoeffer beim Wort nimmt. Aber kann man dem metaphysischen Gott den Laufpass geben und sich zugleich von guten Mächten wunderbar geborgen in diesem Gott wiederfinden?»

Dietrich Bonhoeffer, der Feind Hitlers, der Widerstandskämpfer, der Spirituelle, der Märtyrer, der evangelische Heilige. Bonhoeffer ist vieles, doch was geschieht mit ihm und seiner Theologie in Tegel, in der Extremsituation seiner letzten beiden Lebensjahre? Ralf Frisch liest «Widerstand und Ergebung», die gesammelten Briefe, Notizen und Gedichte aus der Haft, nicht als wegweisenden Aufbruch zu neuen theologischen Ufern, sondern als Ausdruck einer weitreichenden Versuchung, in die die sicher gefügte Theologie Bonhoeffers im Gefängnis gerät.
Das Programm eines religionslosen Christentums, die Idee einer Kirche für andere, die Vision eines mündigen Lebens ohne Gott – reagiert Bonhoeffer damit nur auf die Herausforderungen seiner Zeit oder legt er damit Hand an die Substanz des christlichen Glaubens? Ralf Frisch erzählt im Wechsel von theologischer Interpretation und Imagination, wie sich Bonhoeffers Spättheologie entwickelte. Eine Geschichte voller Versuchungen.

2. Aufl. , 176 Seiten, 12.5 x 20.0 cm, Paperback
ISBN 978-3-290-18478-0
25,00 €

«Für diesen einen Satz an Christinnen und Christen allein lohnt es sich, das Buch zu lesen: ‹Wir sollten wissen, dass Gott allein weiß, ob es Gott wirklich gibt.› Klüger sein wollen führt in die Versuchung.» Rezension von Martin Ost für das Korrespondenzblatt Nr. 8/9 August/September 22


«Ralf Frisch wagt den Versuch, die Lebensgeschichte Bonhoeffers und dessen Theologie noch einmal neu zu erzählen und zu deuten und dabei kritische Fragen nicht einfach auszublenden. Das ist ein Gewinn, weil Bonhoeffer einem dadurch noch einmal näherkommt: nicht als unfehlbarer Übermensch und schablonenhafter Heiliger, sondern als ringender und zweifelnder Gläubiger, als Mensch am Rande des Zusammenbruchs und als theologischer Denker und Kämpfer, der vor Versuchungen und Widersprüchen nicht gefeit ist.» Rezension von Christian Schenk für notabene Nr. 5, Juni 2022


«ein kritischer, liebevoller, differenzierter Blick eines feingeistigen Provokateurs» Andreas Main im Gespräch mit dem Autor für die Radiosendung «Tag für Tag», Deutschlandfunk, 14.09.2022


«Ralf Frisch gelingt in seinem neuen Buch erneut ein packendes und zugespitztes Ausleuchten dogmatischer Fragestellungen im Kontext zeitgenössischer Herausforderungen von Kirche und Theologie. Dabei liegt der Fokus weniger auf der wissenschaftlich-abstrakten Artikulation theologischer Ideen als vielmehr dem oszillierenden Darstellen von spekulativen Möglichkeitsräumen und dem provokativen Anstoß zum Überdenken eigener religiöser Vorstellungen. Für alle, die gerne selbst ins Nachdenken kommen, ist das Buch eine sehr gute Empfehlung.» Rezension von Jochen Mündlein für die Theologischen Beiträge 22-5


«Bei der Beschäftigung mit Bonhoeffers Spättheologie entdeckt Frisch in Briefen und Aufzeichnungen aus der Haft Ressourcen, aus denen sich Theologie und Kirche auch drei Generationen nach seinem Tod regenerieren können.» Tag des Herrn. Katholische Wochenzeitung, 16. Oktober 2022


«Die Lektüre war anregend und lohnend.» Rezension von Ron Kubsch für Glauben und Denken heute 2/2022


«Dieses Buch hat Seltenheitswert. Ralf Frisch entmythologisiert Bonhoeffer, nicht herablassend und besserwisserisch, sondern aus intellektueller Redlichkeit und mit Sinn für dessen tiefes Gottvertrauen. Er schreibt über ihn wissenschaftlich reflektiert, bedient sich aber auch des Stilmittels der erzählenden Imagination. Daraus ist ein faszinierendes Buch entstanden, das alle, die sich mit Bonhoeffer beschäftigen, lesen sollten.» Rezension von Michael Heymel für die Zeitschrift für Kirchengeschichte 1/2023

Ralf Frisch, Dr. theol., Jahrgang 1968, ist Professor für Systematische Theologie und Philosophie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg.

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