Ein zentrales Anliegen des evangelischen Theologen und Religionswissenschaftlers Rudolf Otto (1869–1937) bestand darin, individuelle religiöse Erfahrung durch die Kombination transzendentalphilosophischer und phänomenologischer Theorieelemente allgemein verstehbaren und gültigen Aussagen zuzuführen. Auf dieser Grundlage entwickelte Otto nicht nur eine Kriteriologie des religiösen Gefühls, sondern auch eine Theorie der Religionsgeschichte. Beide Aspekte sind wichtige Elemente des Religionsvergleichs wie auch des interreligiösen Dialogs.
Das Buch versammelt die Beiträge eines Marburger Forschungssymposions vom Dezember 2010. Der transdisziplinäre Zugang eröffnet neue Verstehensperspektiven in historischer wie systematischer Hinsicht und stellt auf dieser Grundlage die Frage nach der aktuellen Relevanz des Ansatzes Ottos für die theologische und religionswissenschaftliche Theoriebildung.
Christentum und Kultur, Band 12
2012, 264 Seiten, 15.0 x 22.5 cm, Paperback
ISBN 978-3-290-17608-2
CHF 42.00
Thorsten Dietz, Dr. theol., Jahrgang 1971, ist Professor für Systematische Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg und Privatdozent an der Universität Marburg.
Harald Matern, Dr. theol., Jahrgang 1982, ist Forschungsassistent für Systematische Theologie/Ethik an der Theologischen Fakultät der Universität Basel.
Die Reihe «Christentum und Kultur. Basler Studien zu Theologie und Kulturwissenschaft des Christentums» wird herausgegeben von Albrecht Grözinger, Georg Pfleiderer und Ekkehard W. Stegemann.
Sie präsentiert Theologie als Kulturwissenschaft vom Christentum in historischer, systematischer und praktischer Absicht. Die Herausgeber verstehen Theologie als eine nach innen wie nach aussen auf Inter- und Transdisziplinarität hin angelegte kritische Wissenschaft vom Christentum. In der Reihe werden wichtige Aspekte der kulturellen Vernetzung des Christentums in seiner aktuellen Verfasstheit in methodisch und historisch reflektierter Weise thematisiert.